Tragic Kingdom: Ein Treffen mit Marie Antoinette

 

Der Barock ist ein extravaganter Stil in Architektur, Kunst und Musik. Er prägte das Europa des frühen 17. bis späten 18. Jahrhundert. Seine Vorgängerin, die Renaissance, war klar strukturiert und eher ruhig. Der Barock übernahm zwar einige ihrer Elemente, übertrieb es damit jedoch und setzte viel Geschnörkel ein. Seine Prioritäten lagen eher auf Prunk und Dynamik.

Die schillerndste Persönlichkeit dieser Zeit war wahrscheinlich Marie Antoinette, Frankreichs letzte Königin vor der Revolution. Während ihrer Zeit am französischen Hof verlor sie nach und nach ihre anfängliche Beliebtheit beim französischen Volk. Gehässige Propaganda verbreitete den Glauben, sie sei verschwenderisch, leichtlebig und hätte mehrere Liebhaber. Sie wurde später mit der Guillotine auf dem Place de la Révolution hingerichtet.

 

 

Sollen sie doch Kuchen essen

Der allgemein bekannte Satz „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen“ wird oft Marie Antoinette zugeschrieben. Sie soll das während einer der Hungersnöte in Frankreich gesagt haben. Beweise gibt es dafür allerdings keine. Ironischerweise gewann der Ausspruch jedoch an großer historischer Bedeutung: Revolutionäre nahmen ihn gerne her, um Marie Antionettes vermeintlich negativen Charakter zu unterstreichen. Oder auch, um allgemein den selbstsüchtigen und verschwenderischen Lebensstil des französischen Adels zu kritisieren.

© Sofia Coppola: Marie Antoinette (movie)

 

Die tragische Figur Marie Antoinettes

Marie Antoinette ist auf gewisse Art und Weise eine recht tragische Figur, weil sie gleichzeitig auch sehr unter den strikten Regeln am französischen Königshof litt. Gewisse Zitate legen nahe, dass sie liebend gerne aus der bestehenden Ordnung ausgebrochen wäre. Vielleicht schmiss sie auch deshalb so pompöse Feste:

Die Leute glauben, es sei so einfach, die Königin zu spielen, aber sie irren. Nichts als Vorschriften und Zeremoniell! Natürlich zu sein, ist anscheinend ein Verbrechen.

Die Welt ist niemals schwarz oder weiß. Sie ist immer beides.

 

Die Ideen hinter „Tragic Kingdom“

Auf den Fotos wollte ich sowohl ihre offiziell verschwenderische, als auch ihre verborgene traurige Seite zeigen. Ich fuhr mitsamt dem Equipment per Zug nach Ludwigsburg. Dort traf ich mich mit Nathalie vor einem der am besten erhaltenen Barock-Schlösser Europas. Nathalies Vater ist übrigens Franzose, was ja irgendwie recht gut passt. Sie freute sich sehr darauf, diese Idee umzusetzen, weil sie den Film „Marie Antoinette“ über alles liebt.

 

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Die ganzen Klamotten, Accessoires und Requisiten zusammenzutragen, war richtig viel Arbeit. Das Kleid wurde von einer ihrer Freundinnen handgeschneidert. Um Marie Antoinettes naiven und zerbrechlichen Charakter zu unterstreichen, benutzten wir Pastelltöne fürs Make-Up.

Es war übrigens nicht so einfach, die vielen Leute zu vertreiben, die ein Selfie mit meinem Modell machen wollten! Ein Mann war besonders aufdringlich. Nachdem ich ein Foto erlaubt hatte, versuchte er Nathalie an weitere Orte zu dirigieren und sein eigenes Fotoshooting zu starten. Folglich schoben wir solcherlei Versuchen ab sofort den Riegel vor. Wir betonten stets, dass definitiv nur ein Bild drin sei. Wahrscheinlich glaubten die Leute, Nathalie wäre extra dafür engagiert worden, sich mit den Schlossbesuchern ablichten zu lassen. Tja, da irrten sie sich!

 

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