Bist Du Metaller und suchst nach einem Fotoshooting? Im Wald, bei einer Ruine oder in einem verlassenen Gebäude zum Beispiel? Bisher habe ich hauptsächlich Männer fotografiert, wie Du gleich siehst. Aber Metallerinnen sind natürlich genauso willkommen!
Ich habe Skandinavistik studiert, höre selbst Metal und weiß, welche Fotos Du bevorzugst. Von mir wirst Du so etwas definitiv nie hören: “Lächle doch mal!”
Höchstens “zeig mal Deine Zähnchen” im Sinne von möglichst grimmig schauen. Jetzt muss ich lachen, sorry! xD
Du willst erst sehen, was ich Dir zu bieten habe? Scroll ein bisschen runter, dann kommst Du zur Galerie. Dort stehen auch allgemeine Infos über die Metal-Szene für Leute, die sich nicht so auskennen und einen groben Überblick gewinnen wollen.
Wenn Du schon weißt, dass Du definitiv ein Metaller Fotoshooting bei mir machen willst, melde Dich über den Button “zum Dienst”. Outfitberatung brauchst Du wohl keine. Zieh einfach das an, was. Du immer anziehst. Wir finden schon ein schattiges Plätzchen!
Die Ursprünge des Metal
Metal ist die Kurzform von Heavy Metal, der heute vornehmlich die ursprüngliche Form dieser Musik bezeichnet. Die Wurzeln liegen im Bluesrock und Hard Rock Anfang der 1970er Jahre. Elemente des Blues, des Jazz und der Klassik sind aber auch enthalten.
Die E-Gitarre spielt zum Beispiel ähnlich komplexe Tonabfolgen wie einst die Instrumente im klassischen Orchester. Weitere wichtige Komponenten dieser Musik sind Schlagzeug und Bass. Der Komponist Richard Wagner setzte einst ebenfalls viel Bass ein. Womöglich wäre er heutzutage ein Metaller!
Die Frage nach der ersten Metal-Band wird seit Jahrzehnten diskutiert. Vorschläge sind u.a.: Cream, Jimi Hendrix, Deep Purple, Led Zeppelin, Blue Cheer, Alice Cooper und Black Sabbath. Black Sabbath setzte aber auf jeden Fall als erstes den Tritonus ein, der aufgrund seines unheilvollen Klangs früher auch „Teufelsintervall“ genannt wurde und im Mittelalter sogar verboten war („Metal – A Headbanger’s Journey“, Dokumentation eines langjährigen Metalheads von 2005).
Dominant war lange Zeit vor allem der englische Sprachraum, später konnten auch deutsche, vor allem aber in den 1990er Jahren skandinavische Bands stilprägend werden.
Heutzutage ist Metal eine internationale Musikform, neben nordamerikanischen und europäischen Bands konnten auch Bands aus Brasilien, Japan, Israel, China oder Australien internationale Erfolge erzielen.
Selbst in Ländern wie Ägypten, Syrien, Saudi-Arabien und Iran gibt es Metal-Bands (Arsames, Master of Persia). Dort müssen sie jedoch im Untergrund auftreten und notfalls fliehen, da die Musik dort verboten ist.
Die Metal-Szene in einigen Facetten
Seit den 1980er Jahren haben sich zahlreiche Substile etabliert. Besondere Verbreitung fanden zum Beispiel Black Metal, Death Metal oder Power Metal.
Die Liste der Metal-Stile bei Wikipedia ist übrigens sehr beeindruckend! Du findest den Link am Ende der Seite, weil die kann ich hier nicht alle ausführen.
Mit zunehmender Stilvielfalt verbreiterte sich auch das Spektrum musikalischer Techniken immer weiter. Die Bandbreite reicht von extrem einfach gehaltenen, meist rhythmisch sehr treibenden Liedstrukturen bis zu komplexen Kompositionen mit Parallelen zur klassischen Musik.
Von gutturalem bis zu opernartigem Gesang, von extrem langsamen bis zu rasant schnellen Rhythmen ist alles dabei. Und im Nu Metal wird sogar Sprechgesang eingesetzt.
Ähnlich vielfältig sind die Songtexte der Metal Szene, die von reiner Fantasy über Hassorgien, Religion, Melancholie bis zur politischen Gesellschaftskritik alles behandeln.
Teilweise werden auch recht heftige Themen wie Tod, Gewalt und Satanismus verarbeitet. Ursprünglich war das aber nur Show im Wettkampf um den Titel “böseste Metal Band”.
Black Metal und der Satanismus
Der Black Metal in Norwegen hat es dann in den 90ern auf die Spitze getrieben: Er wurde bekannt für Kirchenverbrennungen.
Das ist nicht schön, hat aber viel mit der Tatsache zu tun, dass den Norwegern das Christentum aufgedrängt wurde. Ursprünglich war Norwegen ja ein heidnisches Land. Dann wurde es christianisiert.
Für norwegische Black Metaller stand Satan also vorwiegend für Freiheit. Zum Glück war das aber nur eine kurze Episode in der Geschichte des Black Metal:
Der Selbstmord [des Sängers von Mayhem, Per Yngve Ohlin, Anmerkung von mir] war die Initialzündung für die kurze, von Gewalt, Radikalismus und Extremismus geprägte Phase des Black Metal. […] Der Mayhem-Gitarrist Øystein Aarseth, der sich Euronymus nannte, fand seinen toten Freund. Bevor er die Polizei rief, fotografierte er die blut- und hirnverschmierte Leiche. Die Fotos schickte er Freunden und Fans. Eines davon zierte später das Cover eines inoffiziellen Mayhem-Albums. […] Der Musiker Kristian Vikernes, ein Rechtsradikaler, dessen Projekt Burzum bis heute Kultstatus in einschlägigen Kreisen genießt […], [gehörte] mit Euronymus […] zu den treibenden Kräften hinter mindestens drei Kirchenbränden, unter anderem dem spektakulären Feuer auf dem Holmenkollen.” (Dallach 2012)
Letztendlich kam es zum Streit zwischen den beiden und Vikernes ermordete seinen Freund mit 23 Messerstichen. Es folgte noch ein weiterer Mord an einem Homosexuellen durch ein Mitglied der Black Metal Szene und dann fand die ganze Tragödie ein Ende.
Prinzipiell hat die Black Metal Szene hier Ähnlichkeit mit dem HipHop der 90er Jahre. The Punk Rock MBA hat das in seinem Video ganz trefflich festgestellt. Vielleicht sagt Dir der “Krieg” zwischen West Coast und East Coast etwas? Wenn nicht, schau gerne beim HipHop vorbei; dort kannst Du es nachlesen. Oder klick unten auf den Link zum Video.
Die wenigsten Metal Fans sind Satanisten, geschweige denn Kriminelle. Auch im Black Metal nicht (hier allein gibt es übrigens über 20 Black-Metal-Richtungen. Krass, oder?)
Je nach Charakter kann es natürlich sein, dass es zu Gewaltakten kommt, so wie bei Nicht-Metal-Fans auch.
Aber normalerweise ist die Musik eher ein Ventil, das genau so etwas verhindert.
Für viele Fans ist die Musik einfach nur empowernd: Sie ist für sie da, wenn es ihnen schlecht geht oder sie wütend sind, aber auch wenn sie gute Laune haben. Und dort sind andere Leute, die wie sie ticken: eine Art Familie. („Metal – A Headbanger’s Journey“).
Tatsächlich soll es Studien geben, die belegen, dass Metal-Musik beruhigen und sich positiv auf die Psyche auswirken kann, heißt es in der Doku “Wie weiblich ist Metal?”
Was trägt ein Metaller?
Allgemein lässt sich das nicht sagen, denn das hängt von der Musikrichtung ab, die der Metaller bevorzugt. Wichtig ist aber auf jeden Fall eine Metal Kutte.
In den 70er Jahren waren Motorradclubs wie Hells Angels oder Bandidos gefürchtet. Damit man auch diesen rebellischen Status bekam, fertigen sich in den 80er Jahren auch immer mehr Rocker und Fans von Heavy Metal entsprechende Kutten aus Jeanswesten an.
Einige Motorradfahrer, die Kutten trugen, versuchten dies erst zu unterbinden. Ein Großteil der Motorradfahrer war aber selbst stark im Rock verortet und begrüßte den neuen Trend.
Die Metal Kutte ist eine Jeansweste, meistens blau oder schwarz, welche individuell von jedem Metalhead mit unterschiedlichen Patches von den bevorzugten Metal Bands gestaltet wird. Auch Lederjacken werden benäht.
Die Anzahl der Aufnäher der Lieblingsbands kann dabei von einem kleinen Patch auf der Brusttaschen bis zur komplett zugepflasterten Weste mit mehreren kleinen Aufnähern inklusive großem Backpatch auf dem Rücken reichen.
Je nachdem welches Metal-Genre und welche Band ein Metaller bevorzugt, wird der Aufnäher, Stoff, Farbe und das Material gewählt.
Heavy Metal, Speed Metal, Thrash Metal, True Metal und Power Metal Fans tragen häufiger die blaue Jeansweste als Kleidungsstück. Schwarze Westen werden insbesondere von Black Metal, Death Metal, Doom Metal oder War Metal Fans bevorzugt.
Ansonsten sehen Metaller hauptsächlich schwarz. Oft besteht der Kleiderschrank nur aus schwarzen Hosen und schwarzen T-Shirts, mit oder ohne Band-Logos. Teilweise tragen sie Tarnhosen oder andere Kleidungsstücke im Camouflage-Look. Leder und silberne Nieten an Gürteln, Hals- und Armbändern werden als Accessoires eingesetzt, manchmal auch Patronengürtel.
Das auffälligste Merkmal eines Metalheads sind jedoch die vorwiegend langen Haare bei Männern. Nur bei wenigen Stilrichtungen sind kurzes Haar oder Dreadlocks üblich.
Und was tragen Metallerinnen?
Ursprünglich war die Metal-Szene eine reine Männerdomäne. Metal wirkt im ersten Moment auch hypermaskulin und aggressiv. Aber gleichzeitig gab es gerade in der Anfangszeit eher feminine Frisuren wie lange, voluminöse Locken, Makeup und Spitze. Als Mann zu rebellieren bedeutete nämlich, femininer aussehen als der eigene Vater!
Trotzdem traten richtige Frauen lange Zeit nur als Groupies auf, z. B. bei Mötley Crüe. Dann stürmten aber immer mehr weibliche Metalbands die Szene, wie z.B. Girlschool und Kittie. Und es gab immer mehr Leadsängerinnen in den sonst männlich bestückten Bands, wie bei Arch Enemy und Nightwish.
Es dauerte ein paar Jahrzehnte, bis sie akzeptiert wurden. Girlschool gab es zum Beispiel schon Ende der 70er. Die erste Metalband mit Frau trat jedoch erst Anfang der 90er in Wacken auf. Aber seither stieg auch die Zahl der weiblichen Metal-Fans. Und auf dem Wacken Open Air ist nun auch alles diverser.
Was die Metallerinnen tragen: Alles, was die Männer auch tragen, also gerne ähnlich lässig mit Kutten, schwarzen Hosen und Röcken, Leder und Nieten. Aber auch gern mal sexy in Lack oder aufgerissenen Klamotten. Oder wie hier Leo-Prints, je nach Geschmack.
Dein Metaller Fotoshooting
Bereit für Dein persönliches Metal Fotoshooting? Das Outfit brauchen wir glaub’ nicht lang diskutieren. Falls Du auf Corpsepaint stehst, beherrscht Du das wahrscheinlich selbst. Genauso wie Dein Lieblings-Makeup, falls Du eine Frau bist oder einfach nur schwarz umrandete Augen magst.
Ich würde also sagen: Auf in den dunklen Wald und möglichst grimmig schauen! Oder hast Du da eine besondere Location im Kopf? Klick hier drauf und schreib mir:
Quellen der Inspiration:
“Metal” (Wikipedia)
“Liste von Metalstilen” (Wikipedia)
“Metal-Kutte: Geschichte, Patches & Tipps.” (Artikel vom Musikmagazin WRock!)
“Heavy-Metal-Mode” (Wikipedia)
“Black-Metal-Trip für Touristen: Und dort links sehen Sie die Hölle” (Artikel von Christoph Dallach und Jörg Böckem von 2012 aus dem Spiegel-Archiv, abgerufen am 26. September 2024)
“Black Metal: Definition, Entstehung und Bands” (Artikel vom Musikmagazin WRock!)
Links für Filmfans:
“Metal – A Headbanger’s Journey“. englische Dokumentation von 2005, aufgerufen am 26. September 2024
“Wie weiblich ist Heavy Metal?” von DW Dkl 2024, aufgerufen am 26. September 2024
“The Bizarre Truth about Black Metal” (YouTube Video von The Punk Rock MBA 2023, abgerufen am 26. September 2024)