Hast Du Bock auf ein Raver Fotoshooting und die passenden Klamotten im Schrank?
Vielleicht gehst Du aktuell selbst auf Raves und hättest gern Fotos von Dir in Deinem extravaganten Outfit?
Hast Du Schlaghosen & Co. im auf dem Dachboden oder Flohmarkt gefunden und willst als Fan von elektronischer Musik vergangene Zeiten wieder aufleben lassen?
Oder bist Du schon etwas älter und warst früher selbst auf Techno feiern? Und jetzt hättest Du Lust auf ein Revival alter Zeiten? Dann pack die Schlaghose / den Mini und die Puschel für Dein persönliches Raver Fotoshooting aus, denn…
ONE WORLD. ONE FUTURE.
PEACE ON EARTH.
LOVE IS EVERYWHERE.
Das wären doch tolle Messages in diesen Zeiten!
Und Regenbögen waren damals auch noch kein Problem.
Da ging es bunt zu in jeglicher Hinsicht.
Wenn Du gleich einen Termin für Dein Raver Fotoshooting ausmachen willst, klick einfach auf den Button. Wenn Du mehr über die Techno-Szene und meine Zeit darin erfahren möchtest, lies weiter.
Die Anfänge des Techno
Die Anfänge des Techno liegen in den 1970er Jahren. In München setzte der Euro-Disco-Produzent Giorgio Moroder als erstes den Synthesizer ein. Jean-Michel Jarre, Tangerine Dream und Kraftwerk waren ebenfalls eine wichtige Inspirationsquelle für die zukünftige Entwicklung des Techno.
Der in Chicago entwickelte Acid gelangte 1987 nach Großbritannien und schließlich aufs Festland und verbreitete sich dank einer gewaltigen Explosion illegaler Partys rasant:
Techno startete Anfang der achtziger Jahre wie alle Subkulturen: intim. Ein Insider-Ereignis. Die ersten Techno-Parties fanden nicht in der Disco an der nächsten Ecke statt, wo die “Raving society” gezwungen wäre, sich mit dem tanzwütigen Normalvolk zu mischen, sondern in monokulturell ausgerichteten Szene-Discotheken oder an extrem ungewöhnlichen Orten: in verlassenen Kasernen und Straßenbahndepots, in Bunkern und Fabrikgebäuden. (Farin 1998: 25)
Zwei Jahre später fand die erste Love Parade in Berlin statt, war aber noch sehr überschaubar:
1989, zur ersten Love Parade auf dem Kurfürstendamm, kamen gerade einmal 150 Leute zusammen, um, weitgehend unbeachtet von Medien und Vor-ort-Publikum, zu 120 und mehr Beats per minute über den Asphalt zu raven. (Farin 1998: 27)
Love, Peace and Happiness
Die Techno-Szene war im Gegensatz zu den meisten anderen Subkulturen offen und wollte sich gar nicht erst von der Gesellschaft abkapseln:
Wichtig war nicht, wo man herkam, ob man reich oder arm, schwarz oder weiß, hetero- oder homosexuell war, sondern ob man bereit war, seinen Anteil zum Gelingen der Party beizusteuern: Spaß, Sex und Drogen. (Farin 2006: 45)
Obwohl die Raver-Outfits reichlich Haut zeigten, konnten sich Frauen dennoch gut entspannen, denn: Ecstasy förderte zwar das Verlangen nach Körperkontakt, aber Sex klappte — zumindest auf männlicher Seite — meist nicht mehr so richtig:
Weil auf Raves kaum Anmache läuft, dürfen die Frauen gefahrlos ungeheuer sexy sein. […] Diese Kids skandieren keine Parolen, aber in ihrer abgeschlossenen Raver-Gesellschaft existiert weder Rassismus noch plumpe Anmache noch Ausgrenzung. (Farin 2006: 50)
Leider lag das nicht an einem neuen Bewusstsein für Gleichberechtigung, sondern eher am Gebrauch von Ecstasy. Aber naja… immerhin!
Gerade zu Beginn herrschte eine sehr familiäre Atmosphäre. Politik blieb komplett außen vor, was ein gewaltfreies Miteinander verschiedener Menschenschläge ermöglichte:
Eine familiäre Atmosphäre prägte die Parties, Gewaltlosigkeit als Prinzip und – auch als Folge des Ecstasy-Konsums – ein starkes Harmoniebedürfnis. […] Techno und House, der stark von afro-amerikanischen Schwulen geprägte musikalische Vorläufer, bildeten noch eine Einheit, die ein nicht-sexistisches Klima garantierte – obwohl die Inszenierung von Lust, die Zurschaustellung des Körpers als erotisches Objekt einen wesentlichen Bestandteil der Techno-Parties ausmachte. »Love, Peace & Happiness«, die alte Flower-Power-Spiritualität der Blumenkinder, erlebte im neuen musikalischen Gewand des Techno ein Comeback. (Farin 1998: 25)
Tatsächlich leisteten die Hippies einen wesentlichen Beitrag zur elektronischen Musik. Um die in den 60er Jahren nach Indien ausgewanderten und teilweise noch heutigen ansässigen Hippies entstand eine eigene Partykultur.
Sie benannten die auf dem EBM aufbauende Musik nach dem indischen Bundesstaat Goa, wo ihre Festivals stattfanden. Zwischen 1994 und 1998 hatte Goa-Trance seine Hochphase, danach entwickelte sich der Musikstil unter der Bezeichnung Psytrance weiter.
Blütezeit und Kommerz
Anfang der 1990er entwickelten sich in Europa neue Arten von Techno wie Trance und Hardcore. Hier wurde die Szene zu einer kulturellen Bewegung.
In den Staaten blieb der Techno eher im Untergrund. Chicago brachte jedoch immerhin den Minimal Techno hervor.
Mitte des Jahrzehnts wurde die Raverszene dann auch in Japan und Südamerika (vor allem Argentinien und Brasilien) groß.
Die Musikindustrie nutzte früh die wachsende Popularität des Techno. Tracks wie “Das Boot” von U 96 (1991) oder “Don’t You Want Me” von Felix (1992) waren erste Chart-Erfolge von Produktionen, die sich an Techno orientierten.
Auf den Mainstream ausgerichtete Kreuzungen zwischen Techno, Hip House und Pop entstanden und wurden mit Musikern wie 2 Unlimited oder Culture Beat unter dem Begriff Dancefloor vermarktet (heute ist die Musikrichtung als Eurodance bekannt).
Mitte der 90er Jahre schafften es erste Trance- Produktionen in die Charts und es wurden vermehrt Pop-Songs veröffentlicht, deren Geschwindigkeit und Rhythmus sich am Techno orientierten (z. B. von Dune, Blümchen oder Scooter).
Ab den späten 1990er Jahren flaute der Techno-Boom stufenweise ab. Das Angebot an großen Raves sank und viele einflussreiche Labels stellten ihre Aktivitäten ein. Partys verlagerten sich vermehrt von alten Lagerhallen in herkömmliche Clubs. Dennoch entwickelte sich Techno weiter und vermischte sich mit anderen Musikstilen.
Einige Produzenten und DJs aus den Anfangstagen orientierten sich neu, begannen wieder vermehrt zu experimentieren und besannen sich auf die Zeit vor dem Hype, während andere Künstler vollständig aus dem Licht der Öffentlichkeit verschwanden. Es wurde wieder etwas familiärer.
Meine Raver-Zeit
Als der Techno noch familiär war, hatte ich die Windeln gerade erst hinter mir gelassen. Erst zur Jahrtausendwende stieß ich auf die Techno-Szene und entdeckte meine Vorliebe für Schranz und Goa.
Ich wurde Stammgästin im Pleasure Dome und Static in Augsburg. Da war Techno schon ein Massentrend. Mit großen, überbezahlten DJs wie Sven Väth, Chris Liebing, DJ Rush, Westbam, Marusha und Monika Kruse.
Ich lief in schwarzen oder schwarz-weiß gemusterten Schlaghosen und Buffalos herum. Das waren Plateauschuhe, mit denen man echt toll auf Techno tanzen konnte. Dazu bauchfreie Tops oder Oberteile mit Schlitzen. Und irgendetwas in leuchtendem Pink oder Lila, Netzstulpen in neonfarben an den Armen zum Beispiel.
Enge Nietenhalsbänder oder Tattoo-Halsbänder, massig silberne Armreifen und riesige Creolen-Ohrringe dienten als Schmuck. Meine Haare band ich straff zu einem Pferdeschwanz. Manchmal trug ich Haarschmuck mit künstlichen Zöpfen:
Viele Typen hatten nach oben gegelte Igel-Haare. Bunte Kontaktlinsen, reichlich Piercings und Tattoos, Zöpfe, Hotpants, Fellmützen: Was es das Outfit anging konnte sich ein Raver richtig austoben.
Im Jahr 2002 war ich auf der Loveparade, kurz bevor das große Sterben der Techno-Clubs einsetzte. Da musste es ein knappes, auffälliges Outfit sein: Mini, Beinstulpen aus silbernem Stoff über den Buffalos, ein knappes Oberteil.
Es gibt kaum Fotos aus meiner Jugend, weil die Handys noch in den Kinderschuhen steckten. Ein Raver Fotoshooting gab es auch noch nicht. Höchstens Partyfotos oder Passfotos aus dem Automaten am Bahnhof. Heute finde ich das schade. Damals hat mich das nicht gestört. Ich wollte einfach tanzen. Eins werden mit der Musik.
Übrigens nahm ich keine Drogen – eine Seltenheit in dieser Szene! Auf einer Privatparty hatte ich mit 17 schon wegen Alkohol beinahe eine schlimme Erfahrung machen müssen. Das hielt mich künftig von allen Substanzen fern, die einer Frau die Kontrolle entziehen könnten.
Unter den Ravern war ich glaub die einzige, die nichts nahm. Das fiel aber niemandem groß auf, weil ich auch ohne hervorragend Party machen konnte und selig grinsend ganze Nächte durchtanzte!
Mit 19 wechselte ich dann in die Gothic-Szene. Da war ich nicht die einzige, weil der Übergang war nicht schwer. Auch hier gab es elektronische Musik wie EBM, Electro und Industrial. Ich fühlte mich schnell zuhause und entdeckte sogar Vorteile gegenüber der Techno-Szene – und neue Musikvorlieben. Aber davon erzähle ich Dir dann auf der Gothic Seite.
Über von mir genannte Richtungen des Techno
Schranz ist eine harte und schnellere Stilrichtung des Techno. Sie zeichnet sich durch die häufige Nutzung von Geräuschen und maschinenähnlichen Klängen und durch repetitive, verzerrte Percussionloops und einen meist monotonen Charakter aus. Damit ist Schranz eine Variante des Tool- und Looptechno und kann als Vorläufer von Hard Techno bezeichnet werden.
Der Goa-Trance entsprang der Hippie-Kultur. Weltbild, Lebensstil und Kleidung weisen noch heute viele Gemeinsamkeiten zur damaligen Hippie-Szene auf. Auch hier sind östlich beeinflusste Spiritualität (v. a. Buddhismus und Hinduismus), Naturverbundenheit und eine lebensbejahende Sichtweise zentrale Elemente.
Innerhalb der Goa-Bewegung werden Respekt und Toleranz gegenüber anderen Menschen sowie der Umwelt als grundlegende Werte verstanden. Diese Werte werden auf den Veranstaltungen in friedlichem Miteinander zum Ausdruck gebracht. Größere Veranstaltungen haben häufig ein internationales Publikum.
Hinsichtlich sozialer und nationaler Herkunft, Alter und Kleidung ist die Szene insgesamt sehr heterogen zusammengesetzt. Das Publikum bilden sowohl von der Technokultur beeinflusste Jugendliche als auch Hippies.
Batikmuster, mit fluoreszierenden Farben bemalte (oft dunkle) Stoffe, indische Symbole und Sanskrit-Zeichen waren zu meiner Zeit typisch. Oft gab es Chai.
Neben LSD und Ecstasy nahmen die Leute auch Koks und Ähnliches. Ich empfand es dort damals eine Ecke krasser, was es Drogen anging. Aber das ist schon eine Weile her – keine Ahnung, wie das inzwischen dort ist.
Der Tanzstil war eher hüpfend und nicht so gleitend wie bei Schranz & Co. In meinem Freundeskreis nannten wir Goa liebevoll „Gummibärchen-Techno“.
Electronic Body Music, kurz EBM, ist ein Anfang der 1980er-Jahre entstandener Musikstil, der durch repetitive Sequenzerläufe, tanzbetonte Rhythmen sowie zumeist klare parolenähnliche Shouts (Rufgesang) gekennzeichnet ist.
Die Electro-Szene in Europa ist Anfang der 1990er im Wesentlichen aus der EBM-, Post-Industrial- und Electro-Wave-Kultur hervorgegangen. Nachfolgende Generationen existieren seit Ende der 1990er vermehrt im Rahmen der Schwarzen Szene. Beispiele sind: In Strict Confidence, Wumpscut, Funker Vogt, Skinny Puppy, Suicide Commando, SITD, Combichrist.
Bei Industrial werden experimentelle Musik”instrumente” wie Bohrmaschinen, Eisenrohre, Öltonnen, usw. benutzt. Alltagsgegenstände werden zweckentfremdet, um auf ihnen Geräusche zu produzieren. Häufig wird Maschinenlärm aufgenommen und in die Musik eingebaut.
Dein Raver Fotoshooting
Na, hast Du spontan Lust auf Raverhosen und Plüsch in Neonfarben bekommen? Oder willst Du mir zeigen, was Du heutzutage so auf Rave-Partys trägst?
Dann lass uns doch eine spontane Party in einer Lagerhalle oder Unterführung machen!
Und bitte, falls Du gerade jetzt in dieser Zeit Raver bist, schreib mir unbedingt, ob Du so etwas trägst wie das unter diesem Link hier. Weil das ist ja voll spacig!
Quellen der Inspiration:
“Techno” (Wikipedia)
“Schranz” (Wikipedia)
“Psytrance” (Wikipedia)
“Electronic Body Music” (Wikipedia)
“Electro (Sammelbezeichnung)” (Wikipedia)
“Loveparade” (Wikipedia)
Und für Bücherwürmer:
Farin, Klaus (1998): Jugendkulturen zwischen Kommerz & Politik. Verlag: Thomas Tilsner.
Farin, Klaus (2006): Jugendkulturen in Deutschland 1990 – 2005. Paderborn: Bonifatius Druck.